Mit vierzig Jahren habe ich mein erstes Kind geboren. Es war meine zweite Schwangerschaft. Statistisch gesehen, war das Risiko, ein behindertes Kind zu gebären, erhöht. In langen Gesprächen haben mein Mann und ich versucht herauszufinden, wie wir mit der Diagnose Behinderung umgehen würden. Ob wir stark genug wären, einem besonderen Kind eine gute Familie zu sein. Wir hatten uns für das JA entschieden. Und waren in unserer Ahnungslosigkeit sehr naiv.
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Wer viel kann, muss viel machen.
…dass wir in unserem nicht-Perfekt-sein, perfekt zusammenpassen. Manchmal vergesse ich das nämlich. Wenn der Alltag zu sehr an der Substanz nagt. Wenn ich mich vergesse. Freundschaften schleifen lasse, Telefonate verschiebe und abends mit unserem Kind ins Bett falle und einen unruhigen Schlaf schlafe. Weil ich keine Pausen eingelegt habe. Weil ich bis zum Grund meiner Kraft geschöpft und den Tank leer gelassen habe. Die letzten Meter bis zur Tankstelle bin ich nicht in meinen Boots, sondern eher kriechend auf allen Vieren gegangen. Hab dabei geschimpft und die Verantwortung im Außen gesucht. Doch da war sie nicht zu finden, egal wie sehr ich es versucht und die letzten Tropfen Energie darauf verschwendet habe. Die Verantwortung für mich, liegt bei mir.
Einfach mal machen?
Und nun sitze ich hier mit all meinen Gedanken, meinen Selbstzweifeln der letzten Wochen und plötzlich fängt es an, in mir zu vibrieren. Ich will machen. Tun. Loslegen. Vor allem jedoch meinen Perfektionismus, meinen überhöhten Anspruch an mich selbst, weglegen. Ganz hinten in den Kleiderschrank, zu den Highwaist-Jeans, die mich nicht gut kleiden. Zu den vielleicht-irgendwann-Klamotten in Größe 34/36, in die ich soundso nicht mehr hineinpassen will.
Schlaflos
Ich bin schlaflos. Nachts liege ich wach, mit müdem Körper und schweren Augen, während mein Hirn vergessen hat, dass ich nicht mehr zwanzig, sondern über vierzig bin. Dass die Party im Kopf nicht mehr Disco sondern Walzer sein darf. Weil sich die Falten nicht nur ins Gesicht, sondern irgendwann auch aufs Gemüt legen. Da hilft auch keine Hyaluron-Maske mehr, keine Anti-Aging-Augenpads oder Gold in Fluid verpackt. Ich bin einfach müde. Innen wie außen.
Glamour oder Basic: Was bist du?
Doch wie bedeutungslos ist ein Glitzerblazer, an einem grauen Januartag, der viele weitere graue Januartage schon mit sich zieht? In einer Pandemie, die endlos scheint? Ein bisschen mehr Glamour in der Winterdiesigkeit der Großstadt. Ein bisschen mehr WOW, ich habe mich getraut – und ein bisschen mehr: Schau!
Ich könnte noch immer Baggyjeans, Sneaker und ein T-Shirt dazu stylen, denke ich. Um die Neontafel etwas zu dimmen, um die Ansage, die so ein auffälliges Kleidungsstück mit sich bringt, ein wenig zu neutralisieren. Alltagsüblicher zu gestalten. Das weiße Pferd statt des Einhorns unter Rappen.
Auf die Freundschaft und das Leben.
tzen wir nun, mit unserem Leben im Gesicht. Mittelalt. Und irgendwie nicht mehr ganz so cool. Der Lack blättert nicht nur an den Fingernägeln ab, auch unsere Fassade hat kleine Risse bekommen hat. Außen wie innen. Nicht mehr zwanzig sein, nicht mehr vom großen Ganzen träumen, sondern auf dem Boden der Tatsachen unseren Alltag so ganz Instagram-untauglich zusammenpuzzeln.
The Day After
Ist Jung nun der bessere OBM für Leipzig? Das wird sich in den nächsten sieben Jahren zeigen. Denn der positive Effekt, den diese Wahl mit sich gebracht ist, dass die Menschen wieder miteinander diskutieren. Nicht immer fair, aber immer interessierter. Hatte sich doch in den letzten Jahren eine politische Lethargie über Land und Leute gelegt, fegen heute wieder Meinungsbesen durch die Straßen.
Pippi Langstrumpf, Robbie Williams und die Leipziger OBM-Wahl
Ich stecke nicht in den Schuhen der anderen, aber immer öfter probiere ich die von Pippi Langstrumpf an. Und warum kann eine kleine Fliege die Leipziger OBM-Wahl aus dem Ruder laufen lassen? Hat Robbie Williams fremdgeknutscht?
Antworten dazu gibt es vielleicht hier…