Es riecht nach frisch gemähtem Gras. Ich laufe durch den Park und die Morgensonne kitzelt warme Lichtpunkte auf meine Haut. Eine kleine Erinnerung summt leise wie eine Biene um mich herum. 1995 Ich sehe ein weit geöffnetes Dachfenster und darunter mich in meinem Bett liegen. Achtzehnjährig. Es ist Samstag. Schulfrei. Mit noch geschlossenen Augen höre„Erste Levis, erste Liebe und ein Sommer voller Möglichkeiten.“ weiterlesen
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Das Leben kann man nicht retuschieren.
Puh! Ich sehe ein wenig aus wie die Mom von Kim Gloss. Aber nicht wie ich selbst. Das ist eine andere. Keine andere Version von mir, sondern eine andere Frau. Ich bin ein wenig erschrocken. Da ist ganz viel Schein, aber kein Sein. Das mag mich wenig beeindrucken, weil ich mag, wer ich bin. Weil ich das Leben in meinem Gesicht (meist) gut finde und weiß, dass ich so viel mehr bin, als mein Äußeres. Doch was macht es mit denen, die auf weniger Kraft zurückgreifen. Die mit ihrem Äußeren hadern, weil das Innere einfach noch nicht stark genug ist? Was passiert mit denen?
Was 44, 2022 und ein Blog gemeinsam haben.
… dieser Blog hier soll wachsen, inspirieren und kurz aus dem Alltag entführen. Ich möchte mehr Menschen zu Wort kommen und aus ihrem Leben erzählen lassen, über graue Haare und Mode sprechen können und über das Zeitgeschehen diskutieren.
Ich möchte die Türen für mehr Geschichten, Lachen, Erfahrungen und für das Leben an sich, öffnen. Deshalb habe ich meine Freundin Conny gefragt, ob wir dieses Kapitel gemeinsam gestalten wollen.
Sie hat: JA! gesagt. Weil gemeinsam ist’s schöner, bunter und auch ein weniger lauter. Weil Conny so wenig Mandy ist und Mandy so wenig Conny. Weil wir uns seit 44 Jahren kennen und echt gern haben. Und deshalb wird der Blog auch umbenannt und in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten umgestaltet.
Glamour oder Basic: Was bist du?
Doch wie bedeutungslos ist ein Glitzerblazer, an einem grauen Januartag, der viele weitere graue Januartage schon mit sich zieht? In einer Pandemie, die endlos scheint? Ein bisschen mehr Glamour in der Winterdiesigkeit der Großstadt. Ein bisschen mehr WOW, ich habe mich getraut – und ein bisschen mehr: Schau!
Ich könnte noch immer Baggyjeans, Sneaker und ein T-Shirt dazu stylen, denke ich. Um die Neontafel etwas zu dimmen, um die Ansage, die so ein auffälliges Kleidungsstück mit sich bringt, ein wenig zu neutralisieren. Alltagsüblicher zu gestalten. Das weiße Pferd statt des Einhorns unter Rappen.
Ich bin Wähler!
Unsere Zukunft lebenswert machen, dass ist mein Anspruch. Und das fängt für mich im Kleinen an. Bei mir selbst. Ich möchte dass mein Kind friedvoll aufwächst, dass es auch in zwanzig Jahren noch im Meer baden kann und den eigenen Kindern unsere wunderschöne Welt, die Natur und auch Städte zeigen kann. Flora & Fauna. Ohne Atemmaske oder andere, wirklich gewordene Sci-fi-Szenarien. Ich wünsche uns unbegrenzten Zugang zu Bildung und Wissen. Für alle. Mit allen Möglichkeiten. Ich wünsche unseren Kindern ein Schulsystem, dass Fächerübergreifend lehrt. Eines, dass keine Grenzen schafft, sondern die Möglichkeit, immer wieder über die eigene Grenze hinauszuwachsen.
Muttertät. Der Prozess des Mutterwerdens
Sie gräbt den Kopf tief in das Kissen, damit ihre Kinder nicht das Schluchzen hören, welches mit jedem Atemzug aus ihrer Kehle emporsteigt. Die Haare kleben ihr strähnig im Gesicht, Tränen und Rotz vermischen sich und sie fühlt sich noch schmutziger, noch kraftloser und noch weniger fähig, das richtige zu tun. “Du bist Mutter. Du musst.“, hämmert es in ihrem Kopf. Eine Endlosschleife von Gedanken. Unzuträgliche, schwere Gedanken. Muttertät beschreibt den Prozess des Mutterwerdens. Von Hormonschwankungen und Gefühlsausbrüchen. Von der Unsicherheit, genug zu sein und als Mutter das richtige zu tun.
Deutschland deine Schulen.
„Du musst mit den Augen und Ohren mopsen.“, sagte schon mein alter Zeichenlehrer vor über 30 Jahren. Und genau das wünsche ich mir. Das mehr hingeschaut wird, mehr angeschaut, nachgedacht, weitergedacht und das Gute übernommen wird. Es muss nicht immer besser sein, aber es kann anders werden. Und gut. Zukunftsweisend. Arbeitserleichternd. Unterstützend. Fördernd. Bildend.
Und vielleicht wird die deutsche Bildungsministerin in wenigen Jahren einen ähnlichen Satz prägen, wie Tanja Huutonen von der finnischen Botschaft in Berlin: „Eltern sollen bei uns keine Lehrer sein. Sie sollen darauf achten, dass die Aufgaben gemacht werden, aber sie sollen nicht unterrichten.“
JETZT: will ich leben!
Ich will nicht perfekt sein. Ich will leben.
Bist du noch da? Liest du noch mit? Überlegst du gerade, ob ich es tatsächlich geschafft habe, aus dem Hamsterrad auszusteigen? Ich will ehrlich sein. Mir bleibt noch ganz oft die Luft weg, vor lauter Strampelei. Vor lauter Dies und Das und Jenes. Doch fast genauso oft, hole ich ganz tief Luft und versuche, mich zurückzuholen. Ins Hier. In das Jetzt. Ich muss nicht alles schaffen. Ich muss nicht jeden Punkt auf meiner To-Do-Liste abhaken. Ich bin ein Mensch. Ich bin nicht perfekt. Denn schlussendlich ist es das, was uns Lebenszeit und Ruhe nimmt. Das Streben nach dem Perfekt sein. Dem immer besser sein. Stop!
Ich halte an. Ich setze mich in Gedanken wieder auf die Wiese zu meiner Tochter und beobachte staunend, was alles zwischen Gänseblümchen und Grashalmen krabbelt. Ich finde neue Geschichten und erzähle diese.